Alphabetisierungskurs

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Alphabetisierungskurs

Die Alphabetisierung bildet für viele Migranten ein wichtiges Lernziel im Rahmen eines Integrationskurses. Dabei stehen die Geflüchteten vor einer großen und anspruchsvollen Herausforderung: Sie erlernen das Lesen und Schreiben in lateinischer Schrift sowie gleichzeitig Deutsch als neue Fremdsprache. Bei einem Alphabetisierungskurs des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) handelt es sich dementsprechend um Deutschlernen plus Alphabetisierung.

Alphabetisierung als Voraussetzung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Migranten erlernen in diesen Kursen das Lesen und Schreiben der deutschen Sprache in lateinischen Buchstaben. Diese Kompetenz ermöglicht es Ihnen, sich sozial zu integrieren. Geflüchtete benötigen diese Fähigkeit, um mit Behörden und Mitmenschen zu kommunizieren. Außerdem bildet die Beherrschung der deutschen Schriftsprache eine wichtige Grundlage für die Ausübung einer Berufstätigkeit beziehungsweise den Erwerb entsprechender Qualifikationen. Nicht zuletzt fördert die Alphabetisierung der Eltern auch die Bildungs- und Integrationschancen ihrer Kinder.

Die Zielgruppe für die Alphabetisierungskurse des BAMF

Das Angebot dieser Kurse richtet sich an Migranten, die weder lesen noch schreiben können. Dazu gehören Menschen, die in ihrem bisherigen Leben keine Schule besuchen konnten. Für diese Gruppe ist die Bezeichnung primäre Analphabeten üblich. Ein Alphabetisierungskurs ist genauso wichtig für funktionale Analphabeten, die ihre in der Vergangenheit erlernten Lese- und Schreibkompetenzen wegen mangelnder Anwendung weitgehend vergessen haben. Mithilfe eines standardisierten Einstufungsverfahrens für die verschiedenen Integrationskurse wird festgestellt, ob es für den Migranten erforderlich ist, an einem Alphabetisierungskurs teilzunehmen.

Organisation und Lerninhalte von Alphabetisierungskursen

Ein Alphabetisierungskurs umfasst maximal 1.300 Unterrichtseinheiten. Diese haben eine Dauer von jeweils 45 Minuten. Die Teilnehmerzahl ist bei diesen Alphabetisierungskursen auf höchstens 16 Personen begrenzt. Damit ist gewährleistet, dass sich die Lehrkräfte auf die individuellen Lernvoraussetzungen und -bedürfnisse der Kursbesucher einstellen können. Die Zahl der Unterrichtsstunden liegt zwischen zwölf und 25 pro Woche.

Das Ziel der Alphabetisierungskurse

Die Teilnehmer an einem Alphabetisierungskurs sollten nach Möglichkeit mindestens das Sprachniveau A2 erreichen, wie es der Gemeinsame Europäischen Referenzrahmens (GER) definiert. Tatsächlich erfüllten im Jahr 2018 rund 43 Prozent aller Kursteilnehmer diese Vorgabe und 17 Prozent schafften sogar ein höheres Sprachlevel.

Die erforderlichen Qualifikationen der Lehrkräfte

Um einen Alphabetisierungskurs zu leiten, müssen Lehrer ihre fachliche Qualifikation und pädagogische Eignung für diese Lehrtätigkeit nachweisen. Darüber hinaus ist eine Zulassung als Lehrkraft durch das BAMF erforderlich.

Weitere Informationen, auch über Alphabetisierungskurse in der Nähe des Wohnortes erhalten Interessierte direkt von den Ausländerbehörden oder in den Migrationsberatungsstellen.