Wie werde ich Deutscher?

Alle Fakten auf einen Blick

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Wer als Deutscher eingebürgert werden will, muss sich einem Einbürgerungstest stellen und 30 Fragen zu Deutschland beantworten. Geprüft wird beispielsweise an einer Volkshochschule. Hier können Fragen auftauchen wie etwa: „Welchen Minister gibt es in dem jeweiligen Bundesland nicht? Einen Justizminister, Finanzminister, Außenminister oder Innenminister?“ Eine weitere mögliche Frage ist: „Warum wird die Zeit im Herbst 1989 in der damaligen DDR als „Wende“ bezeichnet?“

Ablauf

Häufig warten in den Volkshochschulen der Bundesländer Gruppen von Frauen und Männern aus den unterschiedlichsten Nationen der Welt. Hochschuldozenten holen die Einbürgerungswilligen ab und bringen Sie in die vorgesehenen Räumlichkeiten.

Manche Einbürgerungstests finden drei Mal im Semester statt. Viele Teilnehmer lassen sich von einem Familienmitglied oder dem Partner begleiten.

Die Durchfallquote ist gering

Eine Dozentin oder ein Dozent führt meist die Aufsicht. Die Fragebögen sind personalisiert und es erfolgt eine kurze Einweisung. Dem jeweiligen Teilnehmer werden 30 Multiple-Choice-Fragen aus einem Fragenkatalog der 300 Fragen zu Geschichte, Politik, Rechts- und Gesellschaftsordnung und Geographie umfasst, zugeteilt. Welche Fragen der jeweilige Teilnehmer erhält, entscheidet ein Zufallsgenerator. Außerdem beinhaltet der Test noch drei Fragen, die sich auf das Bundesland beziehen, in dem der zu Einbürgernde lebt. Die Teilnehmer haben eine Stunde lang Zeit, um mindestens 17 von 33 Fragen korrekt zu beantworten. Schafft es der Teilnehmer, diesen Schnitt zu erreichen, so gilt der Test als bestanden. Die Durchfallquote ist eher geringfügig. Wenn Menschen durchfallen, dann liegt das meist am mangelnden Sprachverständnis. Doch selbst wenn ein Teilnehmer die Sprache nicht gut beherrscht, so kann er sich im Vorfeld gut auf den Test vorbereiten. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) stellt auf dessen Webseite alle möglichen Fragen offen zugänglich. Darüber hinaus ist der Fragenkatalog in Druckversion für Euro 3 an den meisten VHS erhältlich.

Wer durchfällt, kann problemlos wiederholen

Der Einbürgerungstest kostet Euro 25. Dies ist im Vergleich zu Euro 255, die jeder Einbürgerungswillige tragen muss, eher geringfügig. Seit September 2008 sind deutsche Volkshochschulen als Prüfstelle offiziell zugelassen. Eine regionale Stelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wertet die Tests aus. Die Anwesenheit der Teilnehmer wird vor Beginn der Prüfung durch die Aufsicht kontrolliert. Manche verlassen bereits nach fünf Minuten den Saal, andere nutzen die vollen 60 Minuten zum Ausfüllen des Bogens. Wer heute durchfällt, kann problemlos wiederholen! Vielleicht denken Sie jetzt:“ Das ist ja einfach!“.

Ganz so einfach wie es klingt, ist es für die Betroffenen sicherlich nicht. Denn nur wer die 300 Fragen korrekt auswendig lernt, hat die deutsche Staatsbürgerschaft nicht in der Tasche.

Es folgt eine Sprachprüfung

Die sogenannte B1-Sprachprüfung stellt deutlich mehr Anforderungen an seine Teilnehmer. Es handelt sich dabei um eine Stufe der fortgeschrittenen Sprachanwendung. Dies bedeutet, dass der Teilnehmer mit seinen Sprachkenntnissen Probleme des Alltags bewältigen kann. Viele Migranten in Deutschland haben jedoch nie einen Sprachkurs belegt, sondern sich Kenntnisse durch Zeitungen oder durch Kommunikation mit Verwandten angeeignet. Das deutsche Staatsangehörigkeitsgesetz sieht vor, dass man einen Anspruch nach Einbürgerung nach einem 8jährigen Aufenthalt in Deutschland erlangt. Nimmt man jedoch an einem Integrationskurs teil, so kann die Zeit auf sieben Jahre verkürzt werden. Außerdem wirkt sich eine Tätigkeit in Vereinen oder Organisation ebenfalls günstig aus. In diesem Fall kann die Frist sogar auf sechs Jahre reduziert werden.

Der Kurs kostet 32 Euro

Es gibt einen vorbereitenden Test, der 32 Euro kostet und sehr empfehlenswert ist, um sich Hintergrundwissen zu den möglichen Fragen anzueignen. Dieser Test ist keine Pflicht und dient ausschließlich vorbereitend. Getestet werden kommunikative Fähigkeiten aus den Bereichen Schreiben, Sprechen, Lesen und Hören.

Wo verläuft nochmal die Grenze?

Viele Volkshochschulen bieten darüber hinaus Integrationskurse an. Wenn sich jemand dauerhaft in Deutschland aufhält, so hat er das Recht an einem solchen Kurs teilzunehmen. Meist werden bis zu 25 Personen in einer Gruppe unterrichtet. Der umfangreiche Kurs kostet ca. Euro 2000. Aufbauend erfolgt ein Orientierungskurs, in dem Kenntnisse zur Gesellschaft, deutscher Rechtsordnung und Kultur vermittelt werden. Der abschließende Test „Leben in Deutschland“ ist dann gleichzusetzen mit dem später Abgefragten des eigentlichen Einbürgerungstests.